Schreiben an Stadt und Land Salzburg

Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Dr. Haslauer, sehr geehrter Herr Bürgermeister Preuner, sehr geehrte Frau Landesrätin Klambauer, sehr geehrter Herr Vizebürgermeister Auinger!

 

Die Covid-19 Pandemie hat uns alle in ihrer Tragweite überrascht und wirtschaftlich schwer getroffen. Deshalb sollten wir mehr denn je zusammenhalten und uns auf das besinnen, was wir gemeinsam für 2020 geplant haben: Salzburg als Wissensstadt und Forschungsstandort national und international konkurrenzfähig zu machen und dafür zu sorgen, exzellente Forscherinnen und Forscher für die Universität Salzburg zu begeistern. Wissen ist Kapital und die Uni sorgt dafür, dass zukünftige Informatiker*innen, Jurist*innen, Lehrer*innen, Theolog*innen und viele andere direkt in Salzburg ausgebildet werden, die das Land und die Stadt um ihre Kompetenzen bereichern und langfristig ökonomisch stärken. 

Doch damit sich junge ambitionierte Menschen für den langen Ausbildungsweg an der Universität Salzburg entscheiden, muss in die Qualität der Lehre und in die Ausstattung der Uni investiert werden. 

Um dies umzusetzen benötigt die Universität allerdings ausreichend Budget. Doch die Sars-Cov-2-Pandemie hat jeder noch so guten Budgetplanung einen Strich durch die Rechnung gezogen. Deshalb braucht es finanzielle Unterstützung von Stadt und Land, damit auch der zukünftige Beitrag der Uni zur Lebensqualität Salzburgs weiterhin gewährleistet ist und gesteigert wird, anstelle zurückzufallen. 

Wie viele andere Branchen steht auch die Universität vor einer finanziell prekären Situation und ist auf direkte Förderung angewiesen - vor allem durch die Studienplatzfinanzierung besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der finanziellen Sicherheit der Studierenden und deren akademischer Leistung. Studierende sind vor allem dann prüfungsaktiv, wenn sie durch finanzielle Sicherheit die wertvolle Ressource Zeit ihn ihr Studium investieren können. 

Wir möchten betonen, dass sich schon jetzt ein deutliches Bild abzeichnet wenn es um die Studienverzögerung geht: Prüfungen konnten aus verschiedenen Gründen lange Zeit nicht abgehalten werden, Abschlussarbeiten haben sich verzögert, Lehrveranstaltungen wurden abgesagt. In diesem Semester müssen nun viele Studierende Gebühren zahlen, die unter normalen Umständen dieses oder kommendes Semester ihr Studium hätten abschließen können. Außerdem zeigt sich, dass viele von ihnen im Zusammenhang mit der Pandemie in finanzielle Notlagen geraten sind, die in vielen Fällen in weiterer Folge einen Studienabbruch bedeuten können.

Die Universität selbst kann lediglich 15.000€ für die Rückerstattung von Studiengebühren aufbringen. Das ist bei weitem nicht ausreichend, da damit maximal 41 Studierenden die Gebühren in voller Höhe erstattet werden können. 

Wenn nur zwei prüfungsaktive Studierende (Fächergruppe 3) aufgrund der Studiengebühren ihr Studium nicht zu Ende bringen können, verliert die Universität bis zu 35.640€, da sich anhand der Prüfungsaktivität die Finanzierung der Universität vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung berechnet.

Um potentiell allen Studierenden, welche durch die Pandemie in finanzielle Notlagen geraten sind bzw. deren Studienerfolg sich verzögert die Gebühren zurückzuzahlen, wäre eine Summe von etwa 180.000€ notwendig. Da die Universität selbst nur 15.000€ beisteuern kann, werden also noch 165.000€ benötigt.

Diese Summe ist gering im Vergleich mit dem Potential der Finanzmittel durch prüfungsaktive Studierende, welche durch ein sinnvolles System der Studiengebührenrückfinanzierung erwirtschaftet werden könnte. 

Wir appellieren also an Sie, die Bedeutung der Universität für den Standort Salzburg zu erkennen, und die Universität bei der Rückerstattung der Studiengebühren zu unterstützen.

Unser gemeinsamer Plan ist es schließlich, die Uni Salzburg als bedeutsamen Player für Salzburg zu stärken. Doch wenn wir es jetzt schaffen, uns auf eine sinnvolle erste Finanzierung zu einigen, wäre das ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. 

Wir freuen uns auf ihre Vorschläge und bedanken uns bereits jetzt für Ihre Unterstützung!

 

Mit freundlichen Grüßen

Keya Baier, Hande Armagan, Raphaela Maier

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